Titel:
"Die Magie der kleinen Dinge"
Originaltitel: The Miniaturist
Autor: Jessie Burton
Autor: Jessie Burton
Seiten: 480
Verlag: Limes
Verlag: Limes
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-8090-2647-1
ISBN: 978-3-8090-2647-1
Preis: 19,99
EUR
Die 18jährige
Nella heiratet den angesehen und erfolgreichen Geschäftsmann Johannes Brandt.
Seit ihrer Ankunft in Amsterdam hat sie ihn allerdings kaum zu Gesicht
bekommen. Ihre einzige Gesellschaft besteht aus seiner barschen Schwester
Marin, die Nella nicht wirklich leiden kann und den beiden Bediensteten
Cornelia und Otto. Als nachträgliches Hochzeitsgeschenk ersteht Johannes ein
Schrankpuppenhaus für Nella. Es gleicht dem Haus in Herengracht und soll nun
von Nella mit Miniaturen eingerichtet werden. Bei einem Miniaturisten bestellt
sie die ersten Einrichtungsgegenstände. Als die Lieferung kommt, sind jedoch
nicht nur die bestellten Gegenstände in dem Päckchen, sondern auch noch drei
weitere. Diese gleichen unheimlicher Weise den Gegenständen in Ihrem Wohnhaus
bis ins kleinste Detail. Zutiefst verstört schreibt Nella dem Handwerker, dass
sie die Geschäftsbeziehung beenden möchte. Doch kurze Zeit später erhält sie
eine erneut Lieferung Miniaturen. Kennt der Miniaturist die dunklen Geheimnisse
der Familie, die Nella selbst erst nach und nach ergründet?
Das Cover
finde ich wunderschön, der Titel und der Klappentext haben mich auch sofort
angesprochen. Durch das Wort „Magie“ im Titel hatte ich aber etwas Übernatürliches
erwartet. Es handelt es sich jedoch um einen reinen historischen Roman, der im
Jahr 1686 spielt. Den deutschen Titel finde ich daher nicht ganz passend.
Am Anfang
des Buches begleitet man Nella bei ihrer Ankunft in ihrem neuen Heim in
Amsterdam. Der Empfang von ihrer Schwägerin Marin ist alles andere als freundlich
und ich konnte schnell eine Beziehung zu Nella aufbauen, da sie so unfair
behandelt wurde. Nella und Johannes haben, wie damals üblich, nicht aus Liebe
geheiratet, sondern aus Zweckmäßigkeit. Nella war mir durch und durch
sympathisch und ich fand es beeindruckend, wie sie ihre Lage gemeistert hat. Bei
Johannes habe ich etwas gebraucht um mit ihm warm zu werden. Johannes tut zwar
alles um es Nella leichter zu machen, kann aber Marin nicht in ihre Schranken
verweisen und ist als Geschäftsmann selten zu Hause. Marin war mir anfangs wegen
ihrer Art sehr unsympathisch. Doch im Laufe der Geschichte hat sich auch bei
ihr einiges getan. Die Charaktere haben sich alle sehr gut weiterentwickelt und
ich konnte mit allen mitleiden und mitfiebern.
„Die Magie
der kleinen Ding“ gibt einen Einblick in das Handelsleben im 17. Jahrhundert in
Amsterdam. Man lernt die Gilden kennen, die die Stadt regieren und auch
einschränken. Etwas störend fand ich die holländischen Ausdrücke, die immer
wieder verwendet wurden. Ein paar wurden zwar am Ende des Buches übersetzt,
aber nicht alle. Durch diese Ausdrücke wurde mir zwar immer wieder bewusst,
dass die Geschichte in Amsterdam spielt, aber sie haben den Lesefluss doch
ziemlich gestört.
Jessie
Burton hat keinen leichten Schreibstil. Sie hat sich teilweise sehr bildlich
ausgedrückt, was aber gut zu diesem historischen Roman gepasst hat. Nach einer
kleinen Eingewöhnungszeit hat sich das Buch dann doch noch recht schnell lesen
lassen.
Fazit:
Fesselnder historischer Roman, der in Amsterdam des 17. Jahrhunderts spielt.
Das volle Potenzial wurde jedoch nicht ausgeschöpft. 3,5 von 5 Sternen.
Herzlichen Dank an Limes für das
Rezensionsexemplar.
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