Titel:
"Sturm über Rosefield Hall“
Autor: Julie
Leuze
Seiten: 352
Verlag: Goldmann
Verlag: Goldmann
Format:
Taschenbuch
ISBN: 978-3-442-48214-6
ISBN: 978-3-442-48214-6
Preis: 9,99
EUR
Rosefield
Hall 1913: Die 18-jährige Ruby ist die Tochter von Lord und Lady Compton und
soll möglichst bald standesgemäß verheiratet werden. Ruby hat darauf allerdings
gar keine Lust. Sie freut sich sehr, dass ihr langvermisster Bruder Edward aus
Afrika zu Besuch kommt. Endlich ist wieder jemand da, der sie so liebt wie sie
ist. Bei einem Sturz vom Pferd lernt Ruby dann den geheimnisvollen und
gutaussehenden Fremden Cyril Brown kennen. Verbotener Weise treffen sich die
beiden immer wieder und es knistert gewaltig zwischen ihnen. Doch diese
Verbindung hat keine Zukunft, da Ruby einen Adeligen heiraten muss. Auch Cyril
hat das begriffen und löst ihre Verbindung. Doch das ist nicht der einzige
Grund, warum er Ruby nicht heiraten kann. Ruby ist es leid in einem goldenen
Käfig zu leben und beschließt daraus auszubrechen und was verschweigt Cyrils ihr?
Der Anfang
des 20. Jahrhunderts ist bei historischen Romanen ja eigentlich nicht meine
Zeit. Das Cover hat mich allerdings so in seinem Bann geschlagen, dass ich das
Buch unbedingt lesen wollte. Zu Beginn handelt es sich um eine typische
Liebesgeschichte. Eine höhere Tochter verliebt sich in einen nicht
standesgemäßen Mann und stellt sich gegen ihre Eltern. Doch im Laufe der
Geschichte kommen immer mehr Themen dazu. Edward, Rubys Bruder erzählt von
Afrika und den Zuständen auf der Erdnussfarm.
Auch der
vorherrschenden Rassismus und Eugenik werden bei seinem Heimatbesuch auf
Rosefield Hall ausführlich besprochen. Ruby und auch ihre Bedienstete Florence
werden mit dem Feminismus konfrontiert. Die Suffragetten kämpfen im frühen 20.
Jahrhundert um das Frauenwahlrecht und dabei war ihnen jedes Mittel recht. Sehr
klischeehaft fand ich auch, dass bei den Feministen sofort auch die
Homosexualität eine große Rolle spielt. Bei diesen starken und aufrüttelnden
Themen kam mir die eigentliche Liebesgeschichte allerdings zu kurz.
Die
Charaktere sind stark gezeichnet und entwickeln sich während der Geschichte
stetig weiter. Ruby und Florence werden von der stillen Tochter und der
unterwürfigen Bediensteten zu starken junge Frauen, die für ihr Recht kämpfen.
Jedes
Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Charakters geschrieben, so dass hier
alle Seiten beleuchtet werden. Ich fand es beeindruckend, wie die Frauen zu
dieser Zeit für ihr Recht kämpften.
Schnell
lesen ließ sich das Buch jedoch nicht. Die immer wieder angeführten politischen
Inhalte, die auch teilweise in Rückblenden erzählt wurden bremsten meinen
Lesefluss und durch die vielen Themen gab es keinen wirklichen Spannungsbogen.
Fazit: Eine
aufwühlende Geschichte über Standesunterschiede, Rassismus, Homosexualität und
Feminismus, die Liebegeschichte kommt dabei leider zu kurz. Eine Leseempfehlung
für alle, die mehr über die Rolle der Frau am Anfang des 20. Jahrhunderts
erfahren möchten. 3,5 von 5 Sternen.
Herzlichen Dank an Goldmann für das Rezensionsexemplar.
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