Samstag, 19. Dezember 2015

Centum Night - Der freie Fall von Lou Tomisono








Titel: "Centum Night – Der freie Fall“
Autor: Lou Timisono
Seiten: 360
Verlag: Balladine
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-945035-17-1
Preis: 16,95 EUR






Nach dem Civil War gibt es eine neue Gesellschaftsstruktur. Die privilegierten Bürger leben in der Victory Zone Youbeau-Naxton, die etwas weniger privilegierten in Solocity und der Großteil in Bonnieville. In den Solos gibt es keine menschliche Nähe, Berührungen und keine Gewalt. Und plötzlich wird die Stadt durch eine mysteriöse Mordserie an Frauen erschüttert. Agent Eddie Bellfleur wird zur Aufklärung der Verbrechnung in die Crime Zone geschickt.


Aufgrund der Kurzbeschreibung habe ich mich auf einen spannenden dystopischen Thriller gefreut. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.

Bereits auf der ersten Seite wird man mit vielen Begriffen bombardiert, die man erstmal im Glossar nachlesen muss um zu verstehen worum es überhaupt geht. Zudem liebt die Autorin Fremdwörter und viele Begriffe sind englisch oder französisch. Diese Kombination hat mir den Spaß am Lesen genommen und bereits nach ein paar Seiten wollte ich das Buch zur Seite legen.

Jedes Kapitel ist aus der Perspektive eines anderen Charakters geschrieben. Die vielen Charaktere haben die Story ausgebremst und haben mich ziemlich verwirrt. Einen roten Faden konnte ich lange nicht finden. Ein wenig Licht ins Dunkel bringen die „Alliance Security Confidential Paper“. Hier werden einige Begriffe bzw. Gegebenheiten erklärt. Leider sind sie zu spärlich gesät, als dass sie die Story verständlicher machen.

Die Handlung teilt sich in die Aufklärung der Morde, einer verbotenen Liebe und der Planung zur Stürzung des Systems. Ein ganz großes Thema des Buches ist Sex, oder wie es hier genannt wird „Wellness“ und „Purification“. Es vergeht kaum ein Kapitel in dem das Thema nicht angerissen wird. Erotik gibt es jedoch nicht, da hier die „Purification“ durch Maschinen hervorgerufen wird, da menschliche Beziehungen verboten sind.

Die Story bleibt leider sehr zäh und lediglich zum Ende kam ein wenig Spannung auf und dann war es plötzlich vorbei. Ob es noch einen weiteren Teil von „Centum Night – Der freie Fall“ geben wird, weiß ich nicht. Ich werde jedoch keine Zeit mehr in Centum Night verbringen.

Fazit: Schwer zu lesende, verwirrende Dystopie. Leider absolut nicht mein Fall. 1 von 5 Sternen.

 Herzlichen Dank an Balladine für das Rezensionsexemplar.

Sonntag, 13. Dezember 2015

Rattenkinder von B.C. Schiller






Titel: "Rattenkinder“
Autor: B.C. Schiller
Seiten: 449
Verlag: Lübbe
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-404-17264-1
Preis: 8,99 EUR








Victor Maly, Patient der psychiatrischen Klinik in Linz gibt dem Chefinspektor Tony Braun einen Hinweis zu einem Verbrechen. Braun ist der festen Überzeugung, dass er einem Scherz aufgesessen ist. Er folgt dem Hinweis trotzdem und findet die Leiche einer Frau vor. Neben ihr ein Rattenschädel und ihr  ihr quicklebendiges Baby. Die Spur führt die Ermittler zu einer Adoptionsagentur und nach Tschechien und nach Dogcity. Ein Slum der Roma. Kurz darauf wird eine weitere Frau ermordet und wieder wird ihr Baby verschont und auch hier wird ein Rattenschädel gefunden. Auch in diesem zweiten Mord ist Maly involviert. Da Maly auf der geschlossenen Abteilung behandelt wird kann er nicht der Täter sein, oder doch?


Das Cover finde ich durch die beiden hervorgehobenen Ts, die an Kreuze erinnern sehr auffällig. Das passt auch ganz gut zur Story, da die beiden Wohntürme in Dogcity aussehen wie Kreuze.

Das Autoren-Duo Barbara und Christian Schiller haben bereits einige Bücher als Selfpublisher veröffentlicht. Bei „Rattenkinder“ handelt es sich um den 5. Teil der Serie um den Ermittler Tony Braun. Die ersten Teile sind bisher nicht bei Lübbe erschienen. Immer wieder werden im Buch Andeutungen auf die vorherigen Fälle gemacht, die ich leider nicht kenne. Mich hat das etwas gestört, ich lese lieber in der richtigen Reihenfolge um die Anspielungen zu verstehen und das weiterlaufende Privatleben der Ermittler zu verfolgen. „Rattenkinder“ ist jedoch in sich abgeschlossen und kann auch ohne die anderen Teile gelesen werden.

Wirklich warm wurde ich leider mit keinem der Charaktere. Bei Tony Braun haben mir einfach zu viele Infos gefehlt um den Charakter wirklich zu mögen. Auf Bruno Berger wurde kaum eingegangen. Allein Franka wird etwas mehr beleuchtet, da sie in der Story mit ihrer Herkunft konfrontiert wird.

Die Story wirkt etwas langezogen. Wirklich Spannung kann bei mir leider nicht auf. Das Buch liest sich jedoch schnell und flüssig. Ich habe oft Probleme mit deutschen/österreichischen Thriller und find sie zu gestelzt und aufgesetzt. Das war hier nicht der Fall und ein paar Mal habe ich sogar vergessen, dass der Roman in Österreich und nicht in den USA spielt. Das Ende kam dann wieder sehr plötzlich und der lang erwartete Showdown war kurz nach dem er begonnen hat schon wieder vorbei. Leider wurden auch nicht alle Fragen aufgeklärt.

Trotz allen Schwächen hat mich „Rattenkinder“ ganz gut unterhalten und ich werde wohl auch den anderen Büchern des Autoren-Duos noch eine Chance geben.

Fazit: Gute Unterhaltung, obwohl das Potenzial nicht voll genutzt wurde. 3,5 von 5 Sternen

Herzlichen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

Samstag, 12. Dezember 2015

Jane Austen bleibt zum Frühstück von Manuela Insua



 




Titel: "Jane Austen bleibt zum Frühstück“
Autor: Manuela Inusa
Seiten: 384
Verlag: Blanvalet
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-7341-0179-3
Preis: 9,99 EUR






Penny ist ein Bücherwurm. Sie liebt Jane Austens Bücher, da dort immer alle ihre große Liebe heiraten und glücklich werden. Sie selbst hat ihre große Liebe zwar gefunden, die Beziehung ist jedoch leider wieder zerbrochen. Eines Abends wünscht sie sich, dass Jane Austen ihr Ratschläge in Sachen Liebe geben könnte. Jane Austen ergeht es ähnlich und sie wünscht sich etwas Aufregung in ihrem langweiligen Alltagstrott. Die Herzenswünsche der beiden Frauen werden erfüllt und Jane Austen erwacht eines Morgens im Bett von Penny im Jahr 2015. Penny hilft Jane sich in der neuen Umgebung zu Recht zu finden und Jane kann ihr in Sachen Liebe tatsächlich auf die Sprünge helfen. Doch nicht nur Penny findet zu ihrer großen Liebe. 


Ich liebe Bücher die sich um Jane Austens Welt drehen. So bin ich an „Jane Austen bleibt zum Frühstück“ natürlich nicht vorbeigekommen. Das Cover ist zudem ein richtiger Eyecatcher. Ich finde es sehr erfrischend, dass hier Jane Austen den Zeitsprung macht und man sie begleitet, wie sie in der moderne Welt zu Recht kommt.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet. In Penny konnte ich mich gut hineinversetzen, da sie auch ein totaler Bücherwurm ist. Sie ist Single und trauert ihrer großen Liebe Trevor nach. Die Beziehung ging in die Brüche, weil Trevor zu sehr an seiner Mutter hing. Auch hier konnte ich Penny gut verstehen.
Auch Jane war mir sehr sympathisch. Als sie den Zeitsprung macht, hat sie noch kein Buch veröffentlicht und findet sich nun in einer Welt wieder, in der sie eine der bekanntesten Liebesromanautorinnen ist, die es je gab. Die Welt hat sich völlig verändert und ihre Wert- und Moralvorstellungen sind nicht mehr aktuell. Sie macht das Beste aus der Situation und versucht sich anzupassen. Trotz Pennys Verbot zu viel über ihr Leben herauszufinden, macht sie sich auf Spurensuche. Ich glaube ich könnte da auch nicht widerstehen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig und die Perspektiven von Penny und Jane wechseln sich ab. So erfährt man genau, wie die beiden unterschiedlichen Frauen die Ereignisse erleben. Ich hatte den Eindruck, dass Janes Perspektive etwas altertümlicher geschrieben wurde. Auch der Humor kommt hier nicht zur kurz, einige Situationen der beiden Protagonisten ließen mich immer wieder schmunzeln. Die Autorin bedient sich in ihrem Roman recht weniger Klischees, was eine willkommene Abwechslung zu den meisten Liebesromanen darstellt.

Manuela Inusa hat das Leben von Jane Austen gut recherchiert und versteht es die Fakten mit der Fiktion so zu verweben, dass keine Langeweile entsteht. Das war mein erstes Buch von Manuela Inusa, aber definitiv nicht mein Letztes. 

Fazit: Kurzweiliger und amüsanter Roman. Liebhaber von Jane-Austen-inspiriertem Chick-Lit bzw. Liebesromanen werden hier ihre Freude haben. 4,5 von 5 Sternen

Herzlichen Dank an Blanvalet für das Rezensionsexemplar.