Samstag, 20. Dezember 2014

MUC von Anna Mocikat






Titel: "MUC"
Originaltitel: "MUC"
Autor: Anna Mocikat
Seiten: 368
Verlag: Knaur
Format: Klappbroschur
ISBN:
978-3-426-51540-2
Preis: 12,99 EUR







Vor 100 Jahre starb der Großteil der Menschheit an einem Virus. Nur Rothaarige waren immun und überlebten das große Sterben. Die Welt ist nicht mehr was sie mal war. Nur wenig ist von der Zivilisation übrig geblieben. Pia wächst in einer kleinen Siedlung in den Alpen auf. Dort herrschen strikte Regeln: Die Männer arbeiten auf dem Feld und kümmern sich um die Tiere und die Frauen sind für Haushalt und Kinder zuständig. Pia kann sich aber nicht vorstellen so zu leben. Deswegen beschließt sie die Siedlung zu verlassen und ihrem Bruder Paul zu folgen, der sich vor 5 Jahren auf den Weg nach MUC begeben hat. In der großen Stadt soll das Leben anders sein und mehr wie vor dem großen Sterben. Doch als Pia nach einer gefährlichen Reise dort ankommt ist MUC gar nicht so wie erwartet. Und auch von Paul fehlt jede Spur. Pia muss sich entscheiden, wo und vor allem wie sie dort leben möchte.

Das Cover und vor allem der Titel sind mir direkt ins Auge gesprungen. MUC ist der IATA-Code des Flughafens in München und auf dem Cover sieht man die Münchner Frauenkirche, auch wenn ein Turm zerstört ist. Da ich in der Nähe von München wohne und dort arbeite fand ich die Idee einer Dystopie in München großartig. Ich wurde nicht enttäuscht! „MUC“ ist eine grandiose Dystopie. Die Beschreibungen der noch vorhandenen Bauwerke waren sehr bildlich und ich wusste meistens ziemlich schnell wo sie Pia gerade befindet. Das zu erraten hat mir viel Spaß gemacht. Gerade Ortskundige werden daher viel Spaß mit diesem Buch haben. Aber ich denke auch für Nicht-Münchner sind die Beschreibungen detailliert genug um sich zurechtzufinden. Mit deutschen Autoren geht es mir leider oft genauso wie mit deutschen Filmen. Die Idee ist gut, doch an der Umsetzung hapert es. Doch Anna Mocikat hat mich voll überzeugt und ich habe dem Buch am Schreibstil nicht angemerkt, dass die Autorin eine Deutsche ist. Pia war mir durchweg sympathisch und auch die anderen Charaktere waren gut heraus gearbeitet. Die Autorin versteht es Spannung aufzubauen und so habe ich „MUC“ innerhalb eines Tages förmlich inhaliert. Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher von Anna Mocikat!

Fazit: Grandioses Debüt, das sich nicht hinter den großen amerikanischen Dystopien verstecken muss. Ein Muss für Dystopie-Liebhaber, aber auch als Einstieg in das Genre geeignet. 5 von 5 Sternen.


 

Herzlichen Dank an Knaur für das Rezensionsexemplar.

Samstag, 13. Dezember 2014

Die Berufene von M. R. Carey






Titel: "Die Berufene"
Originaltitel: "The girl with all the gifts"
Autor: M. R. Carey
Seiten: 512
Verlag: Knaur
Format: Klappbroschur
ISBN: 978-3-426-51513-6
Preis: 14,99 EUR






Großbritannien hat sich verändert. Es gibt nur noch wenige Städte in denen Menschen leben. Ein Parasit hat die Menschheit befallen. Die Infizierten verwandeln sich in Zombies, die nur noch einen Gedanken haben: Fressen. Und zwar Menschenfleisch. Und jeder Gebissene infiziert sich ebenfalls. Doch es gibt ein Paar Kinder, die bereits mit diesem Parasiten geboren wurden. Sie reagieren anders als die anderen Infizierten. Das Militär hat einige der Kinder zu Forschungszwecken auf eine Militärbasis gebracht. Sie erhalten dort auch Unterricht um die Entwicklung zu beobachten. Die Soldaten haben ein Mittel entwickelt um den menschlichen Geruch zu übertönen, dadurch wir der Parasit nicht auf sie aufmerksam. Trotzdem werden die Kinder zusätzlich in Rollstühlen fixiert bevor sie ihre Einzelzellen verlassen. Für Melanie und die anderen Kinder ist das normal. Sie kennen es nicht anders und sie wissen nicht, dass auch sie zu den „Hungernden“ gehören. Doch eines Tages wird der Stützpunkt angegriffen und Melanie ist das einzige Kind, das überlebt hat. Sie flüchtet zusammen mit zwei Soldaten, der Ärztin und Ihrer Lehrerin. Melanie hat es schwer in der Gruppe, da sie nur als „Hungernde wahrgenommen wird und nicht als ein Mädchen mit eigenem Charakter. Nur Miss Justineau, ihre Lehrerin, hält zu ihr. Die Gefahr droht also nicht nur von außen, sondern auch von innerhalb der Gruppe. Wird die Gruppe Beacon lebend erreichen?


Ich lese gerne Zombie-Bücher. „Die Berufene“ hat mich also allein deswegen schon interessiert. Doch ist es kein herkömmlicher Zombie-Roman. Das Buch beschäftigt sich nicht nur mit dem Überleben der Menschen sondern zeigt die Welt auch aus der Sicht der „Hungernden“. Melanie will nicht zu den Infizierten gehören und ihr Verstand ist der eines intelligenten kleinen Mädchens, doch wenn sie den Geruch der Menschen wahrnimmt übernimmt der Parasit in ihr die Kontrolle. Melanie denkt immer wieder über ihre Situation nach und beschäftigt sich auch mit der der Menschen. Die Geschichte wird aus den verschiedenen Sichtweisen der gut herausgearbeiteten Protagonisten erzählt. Doch auch die Action kommt nicht zu kurz. Die Gruppe muss vor den Zombies oder den in der Wildnis lebenden Menschen fliehen und es kommt immer wieder zu Kämpfen. Diese Kombination und der flüssige Schreibstil lassen das Buch zu einem Pageturner werden, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Zartbesaitet sollte man allerdings nicht sein. Teilweise waren die Szenen sehr blutig und auch eklig. Aber auch das gehört meiner Meinung nach zu einem guten Zombie-Roman. Mit dem Ende hätte ich allerdings nicht gerechnet, aber es passt sehr gut zu diesem Roman. Das Cover des Buches finde ich in seiner Schlichtheit sehr schön, doch passt es leider nicht zum Inhalt des Buches. Ohne etwas über das Buch zu wissen hätte ich es in der Buchhandlung wohl nicht in die Hand genommen.

Fazit: Spannender Zombie-Roman, der sich anders entwickelt als die meisten Bücher dieses Genres. Klare Leseempfehlung! 5 von 5 Sternen.
 


Herzlichen Dank an Knaur für das Rezensionsexemplar.